Greiz, SchlossgartenGreiz, Schlossgarten

Park- und Schlossstadt

Kein Ort entlang unserer kulturhistorischen Route spiegelt die Geschichte der Reußen so wider wie diese Stadt. Denn nirgendwo anders hatten die Vögte von Weida, dann Herren Reußen von Plauen zu Greiz, dann Grafen und schließlich Fürsten länger residiert als in Greiz.
Der Ursprung liegt also wieder bei den Vögten von Weida. Als Heinrich der II. genannt der Reiche vor 1209 starb (siehe Weida), verlegte der jüngste Sohn, Heinrich der V., seinen Sitz auf die Burg Greiz (Vorläufer des Oberen Schlosses). Er nannte sich Vogt von Greiz (advocatus de Groyz). 1209 wurde auch Greiz das erste Mal urkundlich erwähnt. Da er 1240 kinderlos starb, kam es nicht zur Herausbildung einer selbständigen Vogtslinie. Er vererbte alles seinem Neffen, Heinrich I., dem ersten Vogt von Plauen. Um 1244 wurde das Land erneut geteilt. Dabei entstanden die Linien der Vögte von Weida, Gera und Plauen. Das Gebiet um Greiz fiel der Linie Plauen zu.
Um die Greizer Burg entstand eine Ansiedelung unter den Namen Grouez (1238), Greutz (1352) Graytz (1508). Die Bevölkerung lebte von Ackerbau und Viehzucht und war dem Landesherrn zu Frondiensten verpflichtet. Ende des 13. Jh. wurde der Ort zur Stadt erhoben.
1306 wurde die Linie Plauen erneut geteilt. Es entstand die ältere (burggräflich-meißnerische) und die jüngere Linie, die sich „Reuß von Plauen“ nannte. Der Sohn Heinrichs des I. erhält die Herrschaft Greiz. Sein Sitz war auf der Burg in Greiz. Von Kaiser Ludwig IV. erhielt er alle Lehen, Rechte und Regalien. Zu seiner Herrschaft gehörten auch Werdau, Reichenbach, Mylau, Ronneburg und Schmölln. Deshalb kann auch die Herrschaft Greiz als das Kernland der späteren Fürstentümer Reuß angesehen werden.

Nachdem Heinrich der II. gestorben war (1350) stritten sich dessen 3 Söhne um den Nachlass. Heinrich der III., Reuß von Plauen, erhielt das Gebiet um Greiz. Es kam zu ständigen Teilungen, Vereinigungen und wieder Teilungen.

Obwohl die Reußen ab 1546 alle ihre Besitzungen als Lehen von der böhmischen Krone, letztlich vom Habsburger Kaiserhaus erhalten hatten, verbanden sie sich mit deren Gegnern, den politischen Vertretern der Reformation (Wettiner – Ernestiner). Im Schmalkaldischen Krieg (1546/47) kämpft Heinrich XIV., der Ältere, als Hauptmann im protestantisch-sächsischem Heer. Nach der Niederlage der Protestanten in der Schlacht am Mühlberg verlieren er und seine Brüder ihr gesamtes Gebiet. Heinrich der Ältere von Greiz bittet den Kaiser um Verzeihung und wird im gleichen Jahr wieder in Reichs „Huld und Gnad“ aufgenommen. Seinen Besitz erhielt er jedoch zunächst nicht zurück. Lediglich die Herrschaft Reuß-Oberkranichfeld bei Weimar dürfen er und seine Brüder behalten, und sie nehmen dort ihren vorläufigen Sitz. 1562 erhalten die Reußen aufgrund von Fürsprachen verschiedenen deutscher Fürsten die Herrschaft Greiz zurück. Außerdem erhalten sie ihr Erbteil der 1550 ausgestorbenen Linie Gera. Doch die Gemeinsamkeit der drei Brüder dauert nur kurze Zeit. Bereits 1564 kommt es zur erneuten Teilung.

Es entstehen die Herrschaften Gera, Obergreiz und Untergreiz. Heinrich der Jüngere erhält Gera – die Linie nennt sich deshalb „jüngere Linie“. Heinrich der Mittlere erhält die nach 1540 neu errichtete Residenz, das Obere Schloss auf dem Schlossberg. Heinrich der Ältere erhält Untergreiz. Da kein Herrschaftssitz vorhanden ist, lässt er neben der Kirche das Untere Schloss erbauen. Damit waren auch die Zeichen gesetzt für die „Zwergstaaterei“ der Reußen.
Als 1572 der letzte der burggräflichen Linie starb, wurde auch noch Schleiz, Lobenstein, Saalburg und Burgk reußisch.
In Greiz älterer Linie kam es zu elf Teilungen. Ende des 17. Jh. gab es vier Greizer Staaten – Obergreiz, Untergreiz, Reuß-Rothenthal und Reuß-Dölau.

Die letzten beiden Orte sind heute Vororte von Greiz.

Mit Einführung der Primogenitur (Erb- und Nachfolge für den erstgeborenen Sohn) war auch den reußischen Teilungen ein Ende gesetzt. 1768 war Greiz unter der Herrschaft des Grafen Heinrich XI. von Reuß-Obergreiz wieder vereint. Die Doppelherrschaft war zu Ende. 1778 erhielt er die erbliche Reichsfürstenwürde. Bis 1918 bestand das Fürstentum Reuß ä. L.
Greiz gehörte zu denjenigen thüringischen Fürstentümern, die zwar bespöttelt wurden, aber eine große kulturelle Bedeutung hatten. Der Ort profitiert heute noch von der in der Kleinstaaterei geschaffenen Kulturlandschaft.

Das Aufblühen der Stadt wird durch zahlreiche Kriegsereignisse gehemmt. Der thüringische Krieg (1291-1307), der vogtländische Krieg (1354-1358), die Hussitenkriege, der sächsische Bruderkrieg, der 7-jährige Krieg und der 30-jährige Krieg, der 1. und 2. Weltkrieg schädigen die Stadt und ihre Bewohner. Hinzu kamen mehrfache Stadtbrände, Hochwasser und Krankheiten.

Als militärische Glanzfigur, die von Greiz aus zu Ruhm und Ehre kam, wäre Generalfeldmarschall Graf Heinrich VI. Reuß-Obergreiz ä. L. (gest. 1607) zu nennen. In den Geschichtsbüchern nennt man ihn „Held von Zenta“. 1697 marschiert er an der Spitze der sächsischen Truppen von Görlitz nach Ungarn. Er kämpft in der Schlacht an der Theiß bei Zenta an der Seite des legendären Feldherren Prinz Eugen von Savoyen gegen die Türken. Im Kampf wurde er tödlich verwundet. Noch heute erinnert die Zentastraße in Greiz an diesen Grafen, der wesentlichen Anteil am siegreichen Ausgang dieser Schlacht hatte.

Herausragend in der Reußengeschichte war auch der letzte in der älteren Linie regierende Fürst Heinrich XXII. (gest. 1902). Er galt als ein Förderer unserer Greizer Heimat. Zunächst (seit 1859) regierte seine Mutter, die Fürstin Caroline für ihren minderjährigen Sohn. Caroline stammte aus dem Hause Hessen-Homburg und heiratete den Greizer Fürsten Heinrich XX. Sie war eine warmherzige Frau, die sich auch um die leibliche und geistliche Not ihrer Untertanen bemühte. An zahlreichen Missionen war sie beteiligt, so auch am Rettungshaus das nach ihr benannt wurde – Carolinenfeld. Alle 14 Tage weilte sie persönlich dort. Noch heute werden seit fast 150 Jahren Kinder dort betreut und gefördert. Auch die geerbte Kupferstichsammlung im Sommerpalais haben wir ihr zu verdanken. Als ihr Mann starb (1859) wurde sie mit der staatlichen Verwaltung betraut. Im preußisch-österreichischen Krieg 1866 zeigte sie ihre anti-preußische Gesinnung der Reußen und musste dann zwei preußische Kompanien als Besatzung in der Stadt dulden. Von der Bevölkerung, die inzwischen preußisch gesonnen war, wurden sie sogar begrüßt. Bismarck verzichtete auf die Absetzung des Fürstenhauses, aufgrund der Größe des Landes. Ihr Name blieb den Greizern erhalten. Eine der Hauptstraßen – die Carolinenstraße – ist nach ihr benannt.
Als ihr Sohn die Herrschaft übernimmt, führt er die Traditionen weiter. Um die Regierung hat er sich bis ins Kleinste selbst bemüht. Er zeichnete sich durch besondere Liebenswürdigkeit aus. Neben 5 Töchtern hatte er nur einen Sohn, der durch einen Unfall geistig behindert war.

Heinrich XXII. blieb wie seine Mutter immer ein Gegner Bismarcks und stimmte als einziger Fürst gegen das Sozialistengesetz. Im Alter von 39 Jahren stirbt seine Gemahlin. Ein harter Schicksalsschlag für Heinrich XXII. Das Ende der Dynastie war zur Gewissheit geworden, die Hoffnung einen gesunden Stammhalter zu bekommen war dahin. Da sein Sohn nicht regierungsfähig war, stand die ä. L. seit 1902 unter der Regentschaft der j. L. Ein herrlicher Aussichtspunkt wurde nach der Gattin Heinrich XXII., der Fürstin Ida von Schaumburg-Lippe benannt – die „Ida Höhe“.

Greiz liegt von waldreichen Höhenzügen umgeben im Flusstal der mittleren Weißen Elster. Geprägt wird die Stadt von einem Bergkegel, auf dem sich das Obere Schloss befindet. Einwandernde Sorben ließen sich hier etwa im Jahre 400 nieder. Im Jahre 1000 entstand dann eine Veste. Die Sorben wurden bis ins 8. Jh. bekämpft und Greiz war im 10. Jh. ein Besitztum eines alten germanischen Rittergeschlechtes. Im 12. Jh. war Greiz ein ansehnliches Dorf und 1359 tritt in den Geschichtsbüchern zum ersten mal die Bezeichnung „Stadt“ auf. Nur wenige Verbindungswege mit den Nachbarorten und fern von den Heerstraßen nimmt die Stadt wenig an geschichtlichen Ereignissen teil. Dafür wurde die Stadt von Bränden, Hochwasser und Seuchen heimgesucht. 1494 zerstörte ein Brand die gesamte Stadt. 1635 wohnten in der Stadt nur 194 Familien.

Das auf dem 50m hohen Bergkegel befindliche Obere Schloss wurde 1540 durch einen Blitzschlag zerstört. Von 1306 bis zu diesem verheerenden Brand war hier der Sitz der Vögte und Herren Reußen von Plauen zu Greiz. Der Wiederaufbau beginnt noch im gleichen Jahr und wird 1546 abgeschlossen. Aus dieser Zeit stammen die 6 Volutengiebel an der Ostseite. Denken wir uns einmal die um den äußeren Schlosshof liegenden Gebäude weg, so haben wir das Schloss in seiner alten Anlage vor uns. Den Eingang bildet das sogenannte Stelzentor. Natürlich fehlt auch der Bergfried nicht. Nach der Landesteilung im Jahre 1625 wurde er neu aufgebaut. 1733-1752 errichtete man großzügige neue Gebäude und eine Zufahrtsstraße aus der Stadt. Neben der Aufforstung des Schlossberges entstand ein Pavillon im Schanzengarten.

1803 wurde das Stelzentor zum Gefängnis umgebaut. Bei der isolierten Lage der Burg war die Wasserversorgung immer ein Problem. Der früher vorhandene Schlossbrunnen führte durch den Felsen bis zur Sohle der Elster. War das Obere Schloss ursprünglich Residenz des gesamten Hauses Reuß, so diente es später nur der Obergreizer Linie. Nach dem Brande von 1802 und dem Wiederaufbau des Unteren Schlosses verlor es seinen Charakter als Residenz.

Der Fürst wohnte in der „Neuen Burg“. Das Obere Schloss wurde von Behörden und Beamten genutzt.
Der Schlossberg mit dem Oberen Schloss bildet eine künstlerische Einheit mit dem im Tal liegenden Greizer Park. Um 1650 wurde er zunächst als Küchen- und Baumgarten, der die Obergreizer Herrschaft mit Obst und Gemüse versorgte, angelegt, später jedoch im höfischen Stil des französischen Rokoko zu einem Lustgarten erweitert. In den Jahren 1769-1779 ließ Fürst Heinrich XI. Reuß das im Park befindliche Sommerpalais im frühklassizistischen Stil (nach französischem Vorbild) errichten. Die Giebelinschrift lautet: “ Maison de belle retraite“ – Haus des schönen Refugiums. Nach seinem Regierungsantritt (1800) ließ Heinrich XIII. den im französischen Stil gehaltenen Lustgarten zu einem Naturpark im englischen Stil umgestalten. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. wurde nach Plänen des Gartenarchitekten Carl Eduard Petzold, Meisterschüler des Fürsten Pückler-Muskau, die Parkanlage neu gestaltet und erweitert. Der Park gehört zu den schönsten Anlagen in Mitteleuropa.
Bis zum 1. Weltkrieg diente das Sommerpalais als Sommersitz der Fürsten Reuß ä. L. 1921 wurden die fürstliche Kupferstichsammlung und die fürstliche Bibliothek aus dem Oberen Schloss als „Stiftung der älteren Linie des Hauses Reuß“ dem Staat übergeben und ins Sommerpalais gebracht. 1922 wurde das Museum eröffnet. Es umfasst 40.000 Bände des 16. – 20. Jh. Der wertvollste Teil der Sammlung sind Schabkunstblätter, die Greiz bei Kunstliebhabern bekannt gemacht haben. Sie stammen aus dem Nachlass der engl. Prinzessin Elizabeth (1770-1840), den sie ihrer Nichte Caroline vererbte (heiratete Heinrich XX).
Die fürstliche Familie hatte auch eine Karikaturensammlung des 17. – 19. Jh. Das war die Voraussetzung für die Gründung des Greizer Satiricums, der größten Sammlung von DDR- Karikaturen. Ihre Fortsetzung findet sie in der bundesdeutschen Triennale „Karikatur, Cartoon und Komische Zeichenkunst“.

Hat man den Park durchwandert sieht man ein weiteres Wahrzeichen von Greiz – den Pulverturm auf dem Rothberg. Heinrich XX. ließ ihn erbauen, um Pulver an einem sicheren Ort zu lagern. Heute ist es ein schöner Aussichtspunkt. Wandert man zum Hirschsteinfelsen weiter (375 m über NN) gelangt man zum „Sophienkreuz“ im Volksmund „Weißes Kreuz“ genannt. Heinrich der XX. ließ es 1838 zum Gedenken an seine früh verstorbene Gemahlin, Prinzessin Sophie von Löwenstein-Wertheim, errichten. Es ist der schönste Blick auf Greiz. Zu Füßen des Berges liegt der Park.

Im Zentrum der Stadt finden wir das Untere Schloss. Mit dem Beginn der Herrschaft der Untergreizer Linie wurde eine Residenz im Renaissancestil errichtet. Als die Linie 1768 ausstarb, entstand die Linie „Reuß älterer Linie“. Nach dem Stadtbrand von 1802 wurde das Schloss 1809 unter der Herrschaft Heinrich XIII. im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. Der letzte Greizer Fürst, Heinrich der XXIV. erhielt das Wohnrecht im Unteren Schloss bis zu seinem Tode im Jahre 1927. Seit 1929 befindet sich im Schloss das Heimatmuseum Greiz, welches seit 2007 den Namen „Museen der Schloss- und Residenzstadt Greiz“ trägt, und seit 1993 die Tourist-Information der Stadt Greiz. Seit dem Jahr 1998 ist hier auch die Schauwerkstatt „Greizer Textil – vom Handwerk bis zur Industrie“ zu sehen.
Das Untere Schloss wurde auf einem kleinen Fels errichtet. Zur Stadtseite sieht man einen Tonschiefer, zur Elsterseite eine Mauer mit gotischen Spitzbögen. Hier floss einst der Mühlgraben. Hier befand sich auch der Untergreizer Lustgarten. 1997 wurde das Gelände wieder als Schlossgarten gestaltet und die Greizer sowie ihre Besucher können heute hier erneut lustwandeln. Wo einst die alte Stadtmühle stand, wurde nach altem Vorbild ein neues Gebäude gebaut.

Auch die heute zum klassizistischen Ensemble zählenden Gebäude entstanden nach dem großen Brand. 1803 wurde das ehemalige Lyzeum (heute Stadtbibliothek) als Knabenschule errichtet. Die Stadtkirche St. Marien wurde 1805 zum größten Teil neu erbaut. Sie ist das Werk zweier berühmter Dresdner Baumeister – Adam und Schuricht. Die dreischiffige Kirche wird durch korinthische Säulen unterteilt. Auf der ersten Empore befindet sich der Prunksarg Heinrich VI. – Held von Zenta.
Vor der Kirche fällt der einzig erhaltene Brunnen aus dem alten Greiz ins Blickfeld (erbaut zwischen 1800 und 1840). Durch Holzröhren wurde das Wasser aus der Quelle St. Adelheid in die Stadt geleitet. Dieser Quelle sagte man früher große Heilwirkung nach.

Heute ist er an das Wasserleitungsnetz angeschlossen. Gegenüber vom Unteren Schloss ist noch ein historisches Gebäude markant – die „Alte Wache“. Erbaut wurde sie im Jahre 1819 im klassizistischen Stil mit dem reußischen Wappen und der Inschrift „H. XIX. FR“, was bedeutet „Heinrich der Neunzehnte Fürst Reuß“. Bis zum Jahre 1867 versah das Militär von Reuß-Greiz hier den Wachdienst und bis zum 1. Weltkrieg das Geraer Infanterieregiment.

Doch Greiz ist nicht nur bekannt wegen seiner landschaftlichen Schönheit und der historischen Bauten, sondern auch als Industriestadt und hieß vor der Wende „Stadt der Stoffe“. 1806 fand im Greizer Webermeisterhaus in der Klatsch, heutige Webergasse, eine Innungsversammlung statt. Die alte Handweberei sollte ersetzt werden. Der mechanische Webstuhl war auf dem Vormarsch. Die Leineweber kämpften dagegen an. Mehrere hundert Weber und Weberinnen zogen durch die Stadt, um bei der Fa. Weber & Feustel die Fenster einzuwerfen. Einige der Aufrührer wurden festgenommen und ins Gefängnis auf das Obere Schloss gebracht. Der Entwicklung konnte jedoch nicht Einhalt geboten werden. Greiz entwickelte sich zu einem Zentrum der Textilindustrie. Bis zur Wende war der größte Teil der Bevölkerung in diesem Industriezweig beschäftigt. Noch heute trauert so mancher Greizer um seine „Greika – Greizer Kammgarnweberei“.

Der Spruch „Was Greiz gewebt und Greiz gefärbt, das hält, bis es der Enkel erbt“ ist noch nicht in Vergessenheit geraten.
Auch die Greizer Papierindustrie hat eine lange Tradition.

Greiz bietet viele Erholungs- und Ausflugsmöglichkeiten. Ein besonders lohnendes Ausflugsziel ist das Naherholungsgebiet Waldhaus mit Wildtiergehege. Ringsum sind herrliche Wanderwege – für jeden Naturfreund ein Erlebnis. Auch hier stoßen wir wieder auf Reußengeschichte – das restaurierte Mausoleum der Familie Heinrich XXII.

Vor über hundert Jahren wurde in Sachsen bekannt, dass die bayrische Regierung eine Bahnlinie München-Nürnberg-Hof-Plauen plant. Die sächsische Regierung sah die Möglichkeit einer Anschlussbahn Leipzig-Plauen. Auch die reußische Regierung unter Heinrich XX. hatte großes Interesse an dieser Bahnlinie. Sie sollte von Werdau über Greiz nach Plauen führen. Der Vorschlag wurde abgelehnt. Man wollte kein fremdes Staatsgebiet nutzen. Die eindrucksvollen Bauten wären dann nicht entstanden. Am 31. Mai 1846 wurde mit dem Bau der beiden großen Steinbrücken über das Tal der Göltzsch und das der Elster begonnen. Die Brücken in Sachsen wurden unter der Leitung von Wilke und Dost in einer 5jährigen Bauzeit (1846-1851) errichtet. Ist man in Greiz, sollte man sich diese beiden interessanten Bauwerke ansehen.


Mit Sicherheit werden die Eindrücke Lust wecken, diese Region mit all ihren Naturschätzen und Sehenswürdigkeiten einmal zu besuchen.