Stadt Hirschberg/Saale

Das Hirschberger Schloss, ein schlichter Barockbau, thront auf dem steilen Felsen des Lohberges. Der Vorgängerbau, die Burg Hirschberg, muss als Sitz des 1223 urkundlich erwähnten Rudergerus de Hirschberg angesehen werden.
Die Stadt Hirschberg selbst findet in einer Urkunde aus dem Jahre 1296 zum ersten Mal Erwähnung.
1479 bestätigte der Böhmenkönig Wladislaw wichtige Stadtrechte, wie z. B. das Baurecht oder Fischrecht. Wegen jahrhundertelanger Auseinandersetzungen mit der jeweiligen Schlossherrschaft mussten die Stadtrechte des öfteren in Prag neu verbrieft werden.

Das Wirtschaftsprofil der Stadt bestimmte bis 1992 die Lederherstellung. Aus einer kleinen Gerberei entwickelte sich in der 1. Hälfte des 20. Jh. die größte Sohlenlederfabrik Deutschlands, die Lederfabrik des Heinrich Maximilian Knoch. Zu DDR-Zeiten wurden im VEB Lederfabrik etwa 30 verschiedene Lederarten und jährlich mehr als 2 Millionen Quadratmeter Oberleder hergestellt. Nach dem Konkurs 1992 folgte der Abriss der Lederfabrik, der 1996 seinen Abschluss fand. Im ehemaligen Bürogebäude entstand das Museum für Gerberei- und Stadtgeschichte, welches Dokumente und Objekte der Gerbereigeschichte sichert und bewahrt. Seit 2008 zeigt das Museum mit der Dauerausstellung „Von der Kuh zum Schuh“ den langen und arbeitsintensiven Werdegang von der rohen Tierhaut bis zum fertigen Leder. Das Freigelände mit Gerbfass, Gerberfiguren und Gerbergrube sowie ein Lehrfilm aus dem Jahre 1930 runden den Museumsbesuch ab. Der Komplex „Firmengeschichte“ befindet sich im Aufbau.

Vom Schloss aus hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt, die Saale und das gegenüberliegende oberfränkische Land. Bis zum Herbst 1989 prägten Mauern, Stacheldraht und Todesstreifen nachdrücklich das Leben der Stadt Hirschberg. Auch das Schloss lag in der 500 Meter Sperrzone.

Der nahegelegene Naturpark „Hag“ mit seinem zum Teil 200 Jahren alten Baumbestand lädt heute wieder zum Erholen und Wandern ein. Aufgrund der einstigen Abgeschiedenheit im Sperrgebiet hat sich hier ein einzigartiges Biotop entwickelt. 2002 errichtete man im „Hag“ eine 30,12 Meter lange Bank, die aus nur einem Fichtenstamm gefertigt wurde und 97 Sitzplätze bietet.
Anfang dieses Jahrhunderts hat die Stadt Hirschberg mit dem Hungerturm und der Schlossmauer erste Sanierungen an der Schlossanlage vorgenommen. Nun bemühen sich die privaten Eigentümer um den Erhalt des Schlosses Hirschberg. Eine Besichtigung von außen ist möglich.

Sehen und Erleben

– Museum für Gerberei- und Stadtgeschichte
– Naturpark Hag mit Wanderwegen und zweitlängster Sitzbank der Welt
– Gondelstation an der Saale
– Freibad


Mit Sicherheit werden die Eindrücke Lust wecken, diese Region mit all ihren Naturschätzen und Sehenswürdigkeiten einmal zu besuchen.