Schloss BurgkWunderschönes Ambiente auf Schloss Burgk

Heute: Schloss Burgk mit Sophienpark und Pavillon

BURGK/GREIZ. Kunstdenkmäler und Bauwerke aus längst vergangener Zeit sind immer ein wertvolles Zeugnis deutscher Kulturgeschichte. So auch Schloss Burgk, wohin die Reise „Auf den Spuren der Reußen“ an diesem Tag geht.

Etwa 37 Kilometer südwestlich von Greiz gelegen, befindet sich Schloss Burgk – eine Anlage, die sich majestätisch über die Saale erhebt. Viel hat sich in den letzten Jahren im Ort Burgk getan. Wer einige Jahre nicht dort war, wird sicher über den Saaleturm am Ortseingang staunen: ein imposantes Bauwerk aus Holz mit einer stattlichen Höhe von 43 Metern, dessen höchsten Punkt man nach 192 Stufen erreicht. Für die Anstrengungen des Aufstiegs wird man allerdings mit einem herrlichen Blick belohnt. Ein großangelegter Parkplatz, auf dem man sein Fahrzeug abstellen muss, liegt zu Füßen des Saaleturms. Der Ort ist für den gesamten Verkehr – außer Anlieger – gesperrt, daher ist der Fußweg in Richtung Schloss Burgk mit etwa fünfzehn Minuten einzuplanen.

Die Schlossanlage liegt auf einer im Osten, Süden und Westen von der Saale umflossenen Anhöhe und ist nur von Nordwesten auf diesem ebenem Weg durch den Ort zugänglich.
Südlich der Anlage zieht sich jedoch die Hochfläche noch etwas weiter hin – läuft man etwa 300 Meter auf diesem Plateau, erreicht man den herrlichen Sophienpark. Mit der Anlage dieses Parks wollte Heinrich III. (1701-1768) seiner Mutter Sophie Elisabeth ein Denkmal setzen. Erst nach Aufschüttungen, teilweiser Untermauerung und Wegsprengen von Felsblöcken war der Weg zum ehemaligen Schlingenberg geebnet. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand ein wunderschöner kleiner Park im französischen Stil, später erweitert um einen englischen Teil, versehen mit imposanten mannshohen Statuen. Beherrscht wird dieser Park von einem Rokokopavillon, dem Sophienhaus. Dieses erhebt sich am Ende dieser Hochfläche als länglich achteckiges, zweigeschossiges Gebäude. An jeder der kurzen geraden Seiten befindet sich eine Tür – darüber ein Fenster. An jeder der langen geraden Seiten ist ebenfalls eine Tür zwischen zwei Fenstern zu finden – im oberen Bereich sind drei Fenster. Durch diese Bauweise ist gewährleistet, dass immer reichlich Licht im Schlösschen ist. Überdacht ist es von einem geschweiften Walmdach mit dreieckigen Ziergiebeln. Die Inschrift C.L.H.R. wurde lediglich gedeutet: Catherine von Leiningen und Heinrich XI. Reuß. (Quelle: Bau-und Kunstdenkmäler Thüringens, Heft IX., Jena, 1891)

Doch zurück zu Schloss Burgk, dem Objekt der heutigen Spurensuche. Die Hauptanlage des Schlosses hat die Form eines gleichseitigen Dreiecks mit den drei Ecken nach Osten, Süden und Westen. Einer Angabe im Greizer Regierungsarchiv aus dem Jahr 1755 folgend, spricht man bereits im Jahr 1291 von einer vorhanden Kapelle an Stelle des Schlosses.

Erstmals urkundlich erwähnt wird die „Borg“ im Jahre 1365. Den historischen Unterlagen ist zudem zu entnehmen, dass das Schloss im Jahr 1403 abgerissen wurde und der Neubau – wahrscheinlich an gleicher Stelle – erfolgte. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts regierte hier Heinrich, der Beharrliche. Im Jahr 1553 wurde das Schloss in den Verteidigungszustand versetzt. Seit 1596 erfolgte eine rege Bautätigkeit – Schloss Burgk wurde Residenz der neu gestifteten Linie Reuß-Greiz-Burgk. Heinrich II. Reuß von Plauen zu Burgk ließ aus dem ehemaligen Wohn-und Wehrturm eine geschlossene Burganlage entstehen, deren Räume barock ausgestattet wurden. Eine Plünderung durch Soldaten musste das Schloss im Jahr 1632 erleben – durch die immensen Beschädigungen verlor es mehr und mehr an Bedeutung und diente ab 1703 lediglich als Jagd-und Lustaufenthalt.

Im Jahr 1709 begann man mit dem Neubau des vorderen Schlosses – große bauliche Veränderungen wurden ab 1739 vorgenommen. In großem Umfang erfolgten Umbauarbeiten ab 1755 – die meisten aber in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter Heinrich XX. (1794-1853). Wohnsitz des Fürstenhauses Reuß Ältere Linie war Schloss Burgk von 1768 bis 1945. Eines darf nicht unerwähnt bleiben: Im Jahr 1739 fand man einen versteinerten Hund mit einem vielleicht von dem Schlossbau des Jahres 1403 herrührenden Schlüssel zwischen den Pfoten in der Mauer eines Tores zwischen Schloss und Amtshaus. Diesen Hund kann man heute beschauen – hinter einer Glasscheibe im Eingangsbereich der Burg. Das Museum wurde im Jahr 1952 eröffnet – seit dem Jahr 1980 wurde es möglich, mit der schrittweisen Sanierung des gesamten Schlosskomplexes zu beginnen. Doch dazu in Kürze mehr, wenn dem Museum auf Schloss Burgk ein Besuch abgestattet wird.

Antje-Gesine Marsch @22.07.2015