Bad Lobenstein

Bad Lobenstein liegt im Süden des Thüringer Schiefergebirges zwischen den Ausläufern des Frankenwaldes und des Thüringer Waldes, westlich der großen Saalestauseen.

Bad Lobenstein

Der „Alte Turm“ auf dem Bergkegel inmitten der Stadt überragt den Ort und ist als Wahrzeichen begehbar. Er bietet einen herrlichen Ausblick in die Umgebung. Könnte er erzählen, so sicher vom 30-jährigen Krieg, der die dazugehörige Burg teilweise zerstörte. Diese Veste als Schutz gegen die Slawen erbauten die Herren von Lobdeburg vermutlich zwischen 950 und 1150. Erhalten geblieben sind der 30 Meter hohe Bergfried sowie der Turmstumpf mit einem Verliesschacht. Unterhalb des Bergfrieds steht ein im 18. Jahrhundert erbautes Barockgebäude, in dem das Forstamt untergebracht war. Seit Mitte der 1980er Jahre befindet sich hier das Regionalmuseum.

1250 wurde Lobenstein erstmals urkundlich erwähnt und erhielt unter der Herrschaft der Vögte von Gera noch vor 1278 Stadtrecht. Nach dem Aussterben der Vögte von Gera im Jahre 1550 ging die Burg an die burggräflich-meißnerische Linie der Vögte von Plauen, nach deren Aussterben kurzzeitig an Reuß ältere Linie. Ab 1597 bis 1918 gehörte Lobenstein dann zu Reuß jüngere Linie.

Die Stadt gewann an Bedeutung durch die Heer- und Handelsstraße Nürnberg-Leipzig. Bereits 1620 gab es eine eigene Münzstätte. Vier verheerende Brände verwüsteten die Stadt, wie auch 1714 das „Alte Schloss“. Den Grundstein für das „Neue Schloss“, ein dreiflügeliger Barockbau, legte Heinrich XV. (1674 – 1739). Mit der Fertigstellung 1718 wurden Nord- und Südflügel durch die Grafen- spätere Fürstenfamilie als Residenz genutzt. Weiterhin entstanden während dieser Zeit der Marstall, der Witwensitz (Christianenzell), die „Alte Wache“, die Wagenremise (heute Stadtinformation) und der Gartenpavillon im Kurpark. Zahlreiche Umbauten und Umnutzungen, beginnend im 19. Jahrhundert, haben der Substanz des Schlosses erheblich zugesetzt. Ab dem Jahr 1994 begann man mit der sehr aufwändigen Sanierung. Beeindruckend ist der mit wertvollen Stuckarbeiten ausgeschmückte Festsaal. Ebenso faszinieren der „Blaue“ und „Grüne“ Salon mit außergewöhnlichen Stuckelementen. Die Räume im Mittelbau beherbergen neben dem Kaminzimmer einen Seminarraum und im Obergeschoss befinden sich Ausstellungsräume. Sehenswert ist hier u.a. die Ausstellung zur Geschichte des Fürstenhauses Reuß j.L. mit einer umfangreichen Münzsammlung. Bad Lobenstein erhielt somit ein städtebauliches und geschichtsträchtiges Juwel zurück, das an das besondere Flair einer der sicher kleinsten deutschen Residenzstädte erinnert.

Lobensteins bedeutsamstes Handwerk war seit dem Erliegen des Bergbaus zu Ausgang des Dreißig-jährigen Krieges (1618 – 1648) das Tuchmacherhandwerk. Zur Weiterverarbeitung der Tuche hatte man bisher Ammoniak verwendet. Als sich im Laufe der Jahrzehnte die Herstellungskosten erhöhten, wurde aus Gründen der Sparsamkeit, als Ersatz und wegen seines Phosphorgehalts menschlicher Urin verwendet. So stand bald in jedem Tuchmacherstübchen der Stadt ein Fässlein in das „hineingeseecht“ werden durfte. Der sogenannte „Fäßleseecher“ im Rathausturm erinnert durch sein künstliches Urinieren mehrmals am Tag an diese wirtschaftliche Epoche.

Mit dem beginnenden Fremdenverkehrsausbau wurde durch Dr. Aschenbach im Jahre 1868 ein Eisenmoorbad gegründet. Die Eröffnung der MEDIAN Klinik im Jahr 1994 für die Bereiche Orthopädie und Psychosomatik sicherte den Erhalt des nach der Wende geschlossenen Kurbetriebes in Bad Lobenstein.

Architektonisch interessant aus Glas, Wasser und Licht harmonisch zusammengefügt setzt die 2002 eröffnete ARDESIA Therme die Moorkur sowie die Heilkur im natürlich ortsgebundenen Thermalwasser fort.

Rund um die Kurstadt gibt es zahlreiche Wander- und Erholungsmöglichkeiten. Nur 8 Kilometer entfernt beginnt in Blankenstein der 168 Kilometer lange und bekannteste Höhenwanderweg Deutschlands – der Rennsteig.
Sehen und Erleben
Regionalmuseum am Burgberg
Burganlage und „Alter Turm“ (Aussichtsturm)
Stadtkirche St. Michaelis
Kurpark mit Parkpavillon
Neues Schloss
Stadtführung „Auf den Spuren der Reußen“
Historischer Marktplatz mit „Fäßleseecher“ im Rathausturm
Markthöhler
ARDESIA Therme
Destillerie & Marktbrauerei

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Technisches Schaudenkmal „Gießerei Heinrichshütte“ in Wurzbach
Fahrgastschifffahrt Saalburg
Museum „Schloss Burgk“
Schlosspark in Ebersdorf
Wasserkraftmuseum Ziegenrück
Historischer Schieferbergbau Lehesten

Zuarbeit: Stadtinformation Bad Lobenstein @02.03.2016


Mit Sicherheit werden die Eindrücke Lust wecken, diese Region mit all ihren Naturschätzen und Sehenswürdigkeiten einmal zu besuchen.