Dreba-Plothener TeichgebietPlothen Pfahlhaus auf dem Hausteich

Plothen: Land der tausend Teiche

Das Plothener Teichgebiet mit einer Fläche von ca. 75 qkm und einer Höhenlage von 480 – 500 Meter wurde im 11./12. Jh. künstlich angelegt.
1047 erbte Richeza, die Gemahlin eines polnischen Königs, von ihrem Bruder Otto die Pfalzgrafschaft. Ein Teil des Besitzes soll um 1071 in den Besitz des Saalfelder Benediktinerklosters gelangt sein. Auch das Kloster Mildenfurth hat eine ausgedehnte Fischwirtschaft in diesem Gebiet betrieben. In der Fastenzeit war Fisch sehr gefragt, denn man konnte den verbotenen Fleischverzehr geschickt umgehen.
Die Mönche waren die Wegbereiter der Teichwirtschaft in Ostthüringen. Die Anlegung der ursprünglich 2000 Teiche stellte zur damaligen Zeit eine technische Meisterleistung dar. Es sind alles Himmelsteiche, die nur durch Niederschläge gespeist werden. Die Teiche sind kaskadenförmig angelegt und zum Teil untereinander verbunden. Der Wasserstand der Teiche wird mit einem weitverzweigten Kanalsystem und einfachsten Mitteln wie Teichmönch und Teichzapfen reguliert. Der Hausteich (32 ha) ist der größte Teich Thüringens.

Die Vögte von Gera verwalten das Gebiet um Plothen bis 1365 als wettinisches Lehen und auch später waren die Reußen älterer Linie mit Sitz in Greiz hier dominant. Des öfteren veranstalteten sie Entenjagden. Das am Hausteich stehende Pfahlhaus diente ihnen als Jagdhütte und für Repräsentationszwecke. 1878 verkauften die Reußen ihren Besitz an das Rittergut Knau.

Ein reger Ausflugsverkehr setzte ein, als der Schulmeister Martin Müller 1929 diese einmalige Naturlandschaft in zahlreichen Artikeln publizierte. Dank vieler Initiatoren konnte das Pfahlhaus rekonstruiert werden. Gewahrt hat sich vor allem eine artenreiche Pflanzen- und Vogelwelt. Alljährlich kommt es am Starenteich zum sogenannten „Plothener Starenwunder“. Dunkle Schwärme von Staren verfinstern den Himmel. Zur Zeit des Vogelzuges ist es ein einzigartiges Naturschauspiel. Seit 1992 ist das Naturschutzgebiet als Europäisches Vogelschutzgebiet anerkannt. Plothen hat sich zu einem Forschungsgebiet für Ornithologen und Ferienaufenthalt für Naturfreunde entwickelt. Angebote für Jugendliche und Kinder haben sich immer weiter verbessert. Im Pfahlhaus hat der Traditions- und Heimatverein e.V. ein Teich- und Fischereimuseum eingerichtet. Das Teichgebiet ist mit einem gut markierten Naturlehrpfad ausgestattet. Beim großen Fischzug alle 2-3 Jahre werden nicht nur Karpfen sondern auch Zander, Aale und Schleien geerntet. Busfahrten zum großen Karpfenessen nach Plothener Art in die historischen Gasthöfe „Zum Plothenteich“ und „Moosanger“ sind seit vielen Jahren Tradition und krönender Abschluss einer Wanderung.

In den Wäldern und an den Teichen des Gebietes um die Gemeinden Plothen, Dreba, Knau und Dittersdorf bestehen beste Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren. Auf diesen wunderschönen Waldwegen mit seinen vielen Rastbänken, kommen sie als erholungssuchender Naturliebhaber voll auf ihre Kosten. In den Ortschaften des Plothener Teichgebietes gibt es mehrere Möglichkeiten der Übernachtung. Ob im Gasthaus, Privatunterkunft, Jugendherberge oder auf dem Campingplatz bei Dreba – für jeden Geschmack ist etwas vorhanden.

Saale-Orla-Weg

Der Saale-Orla-Weg, der auch durch Plothen führt, besteht aus 12 Etappen über 326 km auf den schönsten Wanderrouten zwischen Saale und Orla. Der überwiegende Teil der Wanderroute verläuft durch den Naturpark „Thüringer Schiefergebirge – Obere Saale“. Start ist in Blankenstein a. d. Saale. Er führt weiter über Bad Lobenstein, Ziegenrück, Saalfeld, Pößneck, Plothen, Schleiz, Hirschberg zurück nach Blankenhain. Die Etappe Plothen – Schleiz ist 18 km lang.

Sehenswürdigkeiten im Umkreis des Saale-Orla-Weges sind:

– Der Bleichlochstausee
– Plothener Teichgebiet
– Bergkirche Schleiz
– Rennstrecke „Schleizer Dreieck“
– Wasserkraftmuseum Ziegenrück
– Schloss Burgk
– Deutsch-Deutsches Museum in Mödlareuth


Mit Sicherheit werden die Eindrücke Lust wecken, diese Region mit all ihren Naturschätzen und Sehenswürdigkeiten einmal zu besuchen.