Kirche ReinsdorfKirche Reinsdorf

Markant ist weithin sichtbar die Kirche des Ortes mit dem 40 m hohen Kirchturm.

Karte von Reinsdorf mit Umgebung
Karte von Reinsdorf mit Umgebung

Im Januar 1911 überraschte den Ort ein Feuer in der Kirche. Aufgrund der Kälte gelang
es nicht, Wasser in genügender Menge herbei zu schaffen. Malermeister Fähndrich aus Reinsdorf und Sattlermeister Schink aus Irchwitz retteten kostbare Altargeräte und Altardecken. Der südliche Teil der Kirche wurde zerstört, der Turm jedoch erhalten.
Der Verlust der vom berühmten Orgelbaumeister C. G. Jehmlich 1874 geschaffenen
Orgel war besonders schmerzlich. Die baulichen Arbeiten zum Wiederaufbau der Kirche dauerten aufgrund der guten Koordination der einzelnen Gewerke wie ein Wunder
nur 11 Monate. Leider ist der barocke Charakter aus der Entstehungszeit im Innern verloren gegangen. Nur der barocke Kanzelaltar mit seinen reichen Schnitzereien aus
dem Jahr 1720 konnte restauriert werden. Später Jugendstil prägt jetzt die Reinsdorfer Kirche. Die neue pneumatische Orgel wurde wieder von der weltbekannten Fa. Jehmlich (Dresden) gefertigt.

Gekostet hatte der Wiederaufbau der Kirche 50.000 Mark.
Auch das Greizer Fürstenhaus Reuß ä. L. beteiligte sich an den Kosten.
Der Fürst und seine Frau Ida waren sofort zum Brandort geeilt und spendeten 2.500 Mark.

Göltzschtalbrücke
Göltzschtalbrücke

Gleich an der Kirche befindet sich der Kirchfriedhof. Aufgrund von Nachforschungen des ehemaligen Pfarrers Helmut Warmuth ist er der älteste und heute noch belegte Gottesacker einer Pfarrkirche im Greizer Land (im Mittelalter begründet).
Das älteste Kirchenbuch des Greizer Landes befindet sich in Reinsdorf.
Bereits 1560 gibt es Aufzeichnungen von Taufen, Trauungen und Beerdigungen.
Sie enden zunächst 1612. Einige Seiten fehlen von 1613-1629.
Für Reuß älterer Linie ist das Kirchenbuch lückenhaft. Erst 1937 sind im gesamten deutschen Reich Bestandsaufnahmen der kirchlichen Archive gemacht worden.

Die Pfarrei war die reichste Landpfarrei des Fürstentums Reuß älterer Linie, vermutlich schon im 13. Jh.Friedhöfe durften nur dort sein, wo sich eine Pfarrkirche befand und nur der Geistliche durfte Tote in dem geweihten „Gottesacker“ betten.

Einige besonders wertvolle Grabmäler unterstehen dem Denkmalschutz.

Grabmal der Gebrüder Dietzsch
Grabmal der Gebrüder Dietzsch Ein Tischler und ein Steinbildhauer, zwei Junggesellen, die Anfang des 19. Jh. ermordet wurden. Sie waren sehr beliebt, deshalb setzte man ihnen diesen Grabstein.
Der Wanderer
In Bronze gegossener ausruhender Wanderer, den Fabrikant Otto Dietsch († 1948) aus der Schwarzhammermühle für sein Grab erbeten hatte. Er wurde gefertigt von der Bildhauerei Heilmann Reichenbach i. V.