Sven Michael Klein hielt im Sommerpalais einen interessanten Vortrag über die Reußen
GREIZ. Am Samstag, den 29. Oktober 2016, gab Sven Michael Klein den historisch interessierten Greizern und Greizer Touristen einen Ausblick „hinter die Kulissen“ der Reußen, mit dem Untertitel „Begebenheiten aus 900 Jahren reußischer Geschichte, die für die Allgemeinbildung aber kaum hilfreich sind“.
Die Veranstaltung gehörte zum Eröffnungsprogramm der Ausstellung „Impressionen aus den Sammlungen“, in welcher das Sommerpalais bis zum 05. Februar 2017 einen Querschnitt seiner Sammlung von Greizer Kunstschätzen präsentiert.
Gleichzeitig wurden damit auch 20 Jahre „Freundeskreis der Sammlungen im Greizer Sommerpalais e.V.“ begangen.
Etwa zwei Stunden erzählte der passionierte Regionalhistoriker und Sachbereichsleiter im Kreiskirchenamt Gera von allzu menschlichen Ereignissen rund um die Fürstenfamilie.
Den Anfang machte jene Legende, wie Heinrich der Reiche von Weida, der Vorvater der Dynastie, aus Sühne für den von ihm verschuldeten Tod seines Bruders das Kloster zu Mildenfurth gründete.
Von da ab ging Klein schnell zum 16. Jahrhundert über und erzählte etwa vom Ursprung der Zenta-Eiche auf dem Oberen Schloss, den vorehelichen Affären des „reussischen Casanova“ Heinrich XX. (1794-1859), und dem Streit um die entwendeten Hochzeitskissen des letzten Greizer Fürsten Heinrich XXII. (1846-1902).
Diese Geschichten würzte er mit selten gezeigten Gemälden, alten Postkarten und auch schon mal mit den Originalen zeitgenössischer Karikaturen.
Zuletzt stellte er auch noch die heutigen Mitglieder der Familie Reuß ins Rampenlicht und beendete den Vortrag mit einem Kurzfilm seiner Tochter zu der Frage, warum die Greizer Fürsten ausgestorben sind.
Für weitere Einblicke in die reußische Familiengeschichte empfahl er u.a. die Fürstengruft in der Schleizer Bergkirche.
Martin Wohlgefahrt @ 01.11.2016