85 Jahre Märchenwald Wünschendorf/ElsterMärchenwald Wünschendorf

Der Märchenwald im Grund des Kamnitzbaches bei Wünschendorf/Elster

WÜNSCHENDORF. Die Gemeinde Wünschendorf im Landkreis Greiz ist Mitglied in der Verwaltungsgemeinschaft Ländereck. Abseits der großen Verkehrsströme zwischen Weida und Gera gelegen, kann sie auf zahlreiche Zeugen einer langen geschichtlichen Entwicklung verweisen. 974 gilt als Gründungsjahr der Veitskirche, die somit die älteste nachgewiesene Kirche des Vogtlandes ist. 1193 wurde das Kloster Mildenfurth und 1238 das Dominikanerkloster Cronschwitz gegründet.

Die heute noch befahrbare Holzbrücke über die Weiße Elster aus dem Jahre 1786 ist eines der bekanntesten technischen Denkmale der Region und kündet von solider Handwerkskunst. Das in Wünschendorf ansässige Handwerk finden wir im nunmehr 85-jährigen Märchenwald neben Märchendarstellungen und emsigen Zwergen wieder. Der Weg dorthin ist sehr gut ausgeschildert und am Wochenende kann der Parkplatz der Schule kostenlos genutzt werden. Der an der Elster und der ehemaligen Bahnlinie Wünschendorf-Teichwolframsdorf-Werdau (1999 stillgelegt) verlaufende Weg führt vorbei an den weithin sichtbaren Steinbrüchen zum Märchenwald.

Liebevoll von Schülern gestaltete Informationstafeln stimmen auf das Kommende ein. In der Märchenwaldbaude können Sie rasten oder direkt in das Zwergenland eindringen. Seit 2007 finden wir hier einen Gedenkstein (Steinmetzbetrieb Wilde), der an den Mühlenbesitzer Herbert Schulze aus Wünschendorf erinnert. Dieser legte 1927 den Grundstein für den heutigen Märchenwald, indem er zwei Wasserspiele in Auftrag gab. Jahr für Jahr folgten weitere und überlebten verschiedene politische Systeme und waren auch durch die Naturgewalten (Hochwasser 1974) nicht kleinzukriegen. Ein frisch errichtetes Fundament, mit heimischen Naturstein verkleidet, kündigt bereits eine neue Szene an.

Das Wasser des Kamnitzbaches liefert genügend Energie, um weitere Mühlenrädchen anzutreiben. Der Eintritt in die Märchen- und Sagenwelt ist übrigens frei. Mit einer Spende kann jedermann die Gemeinde und die emsigen Helfer unterstützen und zum Erhalt und weiteren Ausbau beitragen. Ich kann mir ein Motiv aus Greiz sehr gut vorstellen.
Vielleicht hat die Ortsbezeichnung Wünschen-Dorf doch etwas mit dem Märchenwald zu tun.

Günter Stuchlik @16.04.2012