Burgruine und Museum ReichenfelsBlick in die Dauerausstellung des Museums Reichenfels. Aufnahme von Ende August 2016.

Seit 19. August kann man im Museum Reichenfels eine Sonderausstellung zur reußischen Münzgeschichte sehen

HOHENLEUBEN. Mit der Ausstellung „Reußische Münzgeschichte, die am 19. August feierlich eröffnet wurde, bietet das Museum Reichenfels eine einzigartige Schau. „Die wenigsten Menschen werden wissen, dass noch im Jahr 1841 halbe Pfennige für das Fürstentum Reuß Jüngere Linie – damals noch mit Schleiz als Residenzstadt – geprägt wurden“, vermutet der Vorsitzende des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins zu Hohenleuben e.V., Sebastian Schopplich.

Die umfängliche Ausstellung reußischer Münzen und Medaillen, ergänzt um weitere Exponate zur reußischen Numismatik und reußischen Historie insgesamt, wird in einer nie zuvor gegeben Vollständigkeit gezeigt, wobei die Präsentation eigener Sammlungsbestände freundlicherweise durch Leihgeber umfangreich erweitert werden konnte, wie Sebastian Schopplich betont.

Die zweite Sonderausstellung dieses Jahres widmet sich dem Thema der Reußischen Münzprägung. Die reußische Münzgeschichte ist in ihrer Vielfalt Spiegel der zahlreichen reußischen Linien, Herrschaften und Apanagen. Stets waren die reußischen Prägungen Ausdruck der politischen Situation, wie auch der wirtschaftlichen Gegebenheiten.

Zugleich war die Prägung von Münzen und Medaillen Mittel der kulturellen sowie dynastischen Selbstdarstellung und Herrschaftsansprüche der Grafschaften bzw. späteren Fürstentümer.

Erinnert sei beispielsweise an den nur einige Jahrzehnte währenden Silberbergbau bei Kleinreinsdorf oder den bis 1873 betriebenen Kupferschieferbergbau bei Trebnitz (heute Stadt Gera) und die damit verbundenen Hoffnungen auf wirtschaftliche Prosperität.
Die Bergwerke bei Kleinreinsdorf lagen sowohl auf Ober- als auch Untergreizer Gebiet, weshalb es zwischen 1751 und 1768 sogar getrennte Bergämter für Ober- und Untergreiz gab, auch als Verkörperung souveräner Herrschaftsrechte.
Bis auf wenige Ausnahmen beschränkte sich die Prägung auf Kupfer- und Silbermünzen. Eine bekannte Münzstätte befand sich am Neumarkt in Schleiz, aber auch in Adorf, Gera, Greiz, Plauen oder Weida wurde gemünzt.

Ab 1840 ließen sowohl Reuß Ältere als auch Jüngere Linie, der rasanten technischen Entwicklung geschuldet, „auswärts“ in Preußen prägen.

Die Ausstellung wird bis zum 6. Dezember 2016 gezeigt. Der Vogtländische Altertumsforschende Verein zu Hohenleuben e.V., seit März 2016 Träger des Museums Reichenfels-Hohenleuben, stellt mit dieser Sonderausstellung einmal mehr seinen hohen Anspruch unter Beweis, das Museum Reichenfels-Hohenleuben zu erhalten und zu entwickeln.

Service:
Das Museum ist dienstags bis donnerstags von 10 Uhr bis 16 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 13 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten können Besichtigungen unter 036622 / 7102 vereinbart werden.
Museum Reichenfels-Hohenleuben
Reichenfels 1a
07958 Hohenleuben

Info:
Sebastian Schopplich
Vorstandsvorsitzender Freundeskreis Museum Reichenfels-Hohenleuben im VAVH e.V.
E-mail: Sebastian.Schopplich@t-online.de
Telefon: 0365/4204317

P.S.
Ein herzlicher Dank an Frau Brigitte Rau, die viel Wissenswertes zur Historie und Gegenwart des Museums Reichenfels vermitteln konnte.

Antje-Gesine Marsch @12.09.2016
Quelle: Ausarbeitung Sebastian Schopplich