Im Inneren der Drachenhöhle im sächsischen Syrau - Führung durch die Tropfsteinhöhle.
Nicht nur ein Tipp für die Urlaubs-und Ferienzeit: Besuch der Drachenhöhle im sächsischen Syrau
SYRAU/GREIZ. Es gibt wohl kaum jemanden, der in seinem persönlichen Bilderfundus keine Aufnahme hat, die eine Gruppe zeigt, die sich artig auf den Stufen im Inneren der Drachenhöhle aufstellt und freundlich in die Kamera lächelt. Das Bild wird auch in der Gegenwart immer noch gemacht. Zwar mit modernster Technik und in den Fels eingelassenem Blitzlicht – die Szene ist die gleiche.
“Die Drachenhöhle wurde am 14. März 1928 vom Steinbruchmeister Ludwig Undeutsch durch Zufall bei seiner Arbeit im Syrauer Kalksteinburch entdeckt. Es wurden damals gerade die Vorbereitungen für ein neues Bohrloch getroffen, als der Meißel in der Tiefe verschwand. Diese Spalte wurde erweitert und der Sohn des Bruchmeisters, Willy Undeutsch, stieg in diese Spalte hinab. Er entdeckte damals den größten Raum der Höhle, die sogenannte „Walhalla“. Innerhalb von nur einer Woche hatte sich die Gemeinde Syrau für den Ausbau der Höhle entschlossen und diesen in einem knappen halben Jahr vollendet. Bereits am 28.September 1928 konnte die Höhle für die Besucher freigegeben werden“, kann man auf der Internetseite der Drachenhöhle erfahren.
Nachdem man 81 Stufen in die Tiefe gestiegen ist und sich 16 Meter unter der Erde befindet, entfaltet sich deren ganze unterirdische Schönheit und Mystik. „Die Tropfsteinhöhle ist auf natürliche Art entstanden – allein das Wasser ist dafür verantwortlich“, wie Manuela Schindler, die Führerin durch die Drachenhöhle, erklärt. Drei Meter tiefe Spalten, klamme und mit Lehm behaftete Steine, Stalagmiten, Stalaktiten und Makkaroni-Röhrchen, riesige glasklare Seen, ein versteinerter Wasserfall, ein Chaos-Dom, steinerne „Gardinen“, die Walhalla und natürlich Drache Justus – all diese Erscheinungen erschließen sich dem Besucher in einer etwa einstündigen Führung durch die unterirdische Wunderwelt.
Höhepunkt und Abschluss der Führung – inzwischen hat man 330 Treppenstufen und 350 Meter Weg geschafft – ist die faszinierende Lasershow, die die Höhle in fluoreszierende Farbenpracht taucht. Die etwa 10-minütige Vorführung vereint die Elemente Licht und Musik mit den bizarren Gesteinsformen. Selbst Drache Justus ergreift das Wort und gibt die Geschichte seines gefräßigen Ur-Ur-Urgroßvater und des mutigen Müllerburschen zum Besten.
Fazit: Ein Besuch der Drachenhöhle Syrau ist ein Erlebnis – nicht nur für Freunde geologischer Erkundungen. Die Führung durch die Unterwelt wird von freundlichen, kompetenten Mitarbeitern gestaltet, die sich auch der persönlichen Fragen von Gästen mit Geduld annehmen. Man muss allerdings recht gut zu Fuß sein – meines Erachtens ist das Begehen der Höhle für ältere Menschen ungeeignet – zum Teil niedrige Decken, glitschige Stufen und Höhenunterschiede, die durch Treppen überwunden werden müssen, sind für Senioren eher beschwerlich. Die Lasershow ist ein farbenfrohes Erlebnis zu ausgewählter Musik – Epileptiker sind davon leider auszuschließen.
Service: April bis Oktober : täglich von 9.30 Uhr bis 17 Uhr November, Januar, Februar, März: täglich 10 bis 16 Uhr
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